Mit Babysimulatoren erleben wie es mit einem Kind ist

Was wäre, wenn du genau in diesem Moment schwanger wärst und ein Kind erwartest oder deine Freundin dir einen positiven Schwangerschaftstest überreicht?

Sie haben am Projekt „Vor dem Anfang starten“ an der Realschule Baesweiler erfolgreich teilgenommen: (v.l.n.r:) Jana Hellmich, Emma Ophoven und Melis Tas (Foto: Katharina Fries)

Dieser Frage sind die Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse der Realschule Baesweiler in der Woche vom 07.03.22-11.03.22 nachgegangen. Bei dem Projekt „Vor dem Anfang starten“, das an vielen weiterführenden Schulen in der gesamten StädteRegion durchgeführt wird, können sich Jugendliche erproben und hautnah erleben, wie ein Leben mit einem Baby sein könnte. In der sogenannten „Babywoche“ kommen auch Babysimulatoren zum Einsatz, die zwar wie eine Baby Born aussehen, aber wesentlich mehr können.

„Ich fand es sehr interessant mal zu lernen wie es ist sich eine Woche lang um ein Baby zu kümmern. Auf der einen Seite war es richtig cool aber auch sehr anstrengend.“ – Lena Xhinova

Das Projekt beinhaltet mehr als nur ein einfaches Babysitting! Durch die Babysimulatoren muss man allen Bedürfnissen eines Neugeborenen gerecht werden. Angefangen von Füttern bis hin zum Windeln wechseln oder in den Schlaf wiegen. Und das so plötzlich, wie bei einem echten Baby auch. Ohne Vorwarnung und egal, ob tagsüber oder nachts!

Entspannt mit den Freunden chillen wird also schwer. Damit man aber nicht direkt auf sich allein gestellt ist, wird das Projekt von dem/ der Klassenlehrer_in begleitet sowie einer weiteren Person der aus der Jugendhilfe.

„Ich wusste manchmal nicht was ich machen soll und war manchmal etwas verzweifelt. Ich freue mich auf ein Kind, wenn ich älter bin.“ – Emma Ophoven

Neben der Babywoche oder auch „Babybedenkzeit“, bei der man hinterfragt, ob man Kinder möchte und der Verantwortung gerecht werden kann, werden auch andere Themen rund um das Erwachsenwerden thematisiert. Durch Ausflüge wird das Zusammenhalten in der Klasse gestärkt, es wird die eigene Herkunft reflektiert und durch Themen wie Finanzen gecheckt, wie viel und was man braucht, um ein gelingendes Leben zu führen – und das von Anfang an.

„Ich persönlich würde noch etwas warten um ein Kind zu bekommen, weil man seine Kindheit bzw. seinen Alltag nicht normal leben kann und das will ich jetzt gerne noch genießen.“ – Melis Tas

„Ungewohnt jetzt wieder ohne das Baby zu sein, man vermisst das Baby, da man eine Bindung aufgebaut hat.“ – Jana Hellmich

Klingt also nach einem etwas anderem Unterricht, der ein ganzes Schuljahr in der Klasse als Projekt durchgeführt wird. Und wer weiß, vielleicht hast auch du ein Mal die Möglichkeit, dich mit einem Babysimulator zu erproben, bevor es mit dem echten Baby so weit ist.